Kitty Christmas. Ihre Feline Hoheit feiert Weihnachten.

 

Bling. Bling, bling. Ja. Hat was. Nett. Ein bisschen sparsam beleuchtet, aber nett. Kann geruchstechnisch nicht mit diesem traumhaften Gänsebratenduft mithalten, aber meine beiden Irren haben schon übleres angeschleppt und aufgestellt. Den neuen Freund von Isabelle zum Beispiel. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, der riecht nach Hund. O da blinkt was … Schnell gucken. Ist das für mich?

 

Nein.

 

Schade, war nur das Handy. Ende der Weihnachtsplaylist. Aber gut. Und umso besser, dass sie nicht mehr selber singen. Hält ja keiner aus. War ja  fast immer so schlimm wie das – Oh nein! Bitte. Alles. Bloß kein Flötenspiel! Pack das Ding weg! Wie oft muss ich denn noch in den Baum springen und um Hilfe schreien, bis sie das endlich – haaaach, Glück gehabt. Sah nur so aus. Jetzt lachen sie. Und ich liege mit einem Herzinfarkt auf dem Teppich. Hallo? Sieht denn niemand, welche Panik ich gerade hatte? Was machen die denn da?

Bling. Bling, bling. Oh, was für eine schöne Kugel!

 

Früher war mehr Glitzer. Diese tollen Flitterfäden, die von den Zweigen hingen. Herrlich. Haben zwar nicht geschmeckt, aber man konnte die so wundervoll überall verteilen. Und verstecken. Das hat manchmal für Spaß bis Ostern gereicht. Das waren noch Zeiten … Apropos Zeit. Ist hier nicht mal langsam essen angesagt? Mal durchzählen. Meine Familie, Freundin Isabelle, Freund-von-Isabelle-der-nach-Hund-riecht, die stellvertretenden Dosenöffner eins bis vier. Alle da. Alle schon angeschickert. Alle mit Anekdoten von früher beschäftigt. Ja, die Dame des Hauses kann ganz toll Flöte spielen. Bestimmt. Am besten Stille Nacht. Ich sollte aber endlich mal gucken, was in der Küche – oh. Bling. Bling, bling.

 

Huiiii, das funkelt ja noch viel toller, wenn man es anstupst. Hatte ich ganz vergessen. Stups. Stups, stups. Klirr. Ups. Betroffenheitsgesicht aufsetzen. Blinzeln. Schnurren. Puh, Glück gehabt. Fegt der Katzenklobeauftragte das auch alles richtig zusammen? Ja? Fein. Belobigungsschnurren. Nächstes Mal machst du die ein bisschen fester dran. Ich will ja länger was davon haben. Ja? Okay. Was macht der Gänsebraten? Alles frisch? Riecht jedenfalls grandios. Ein Stückchen Brust wäre genehm. Lauwarm, fein geschnitten. Ich geh schon mal vor und prüfe, ob – oh, wie wunder-, wunderschön. Bling. Bling, bling.

 

Das Glitzerding an Isabelles Finger ist interessant. Faszinierend. Schick, sowas würde mir auch gut stehen. Mal näher rangehen. Schnurren. Kopf am Bein reiben. Den „riecht nach Hund“-Freund dabei kurz mustern. Nee. Lieber nicht. Kannst du behalten, Isabelle. Kurz kraulen lassen. Wieso weinen denn jetzt eigentlich alle? Seid ihr so gerührt, dass ich auch Weihnachten mit euch verbringe? Bildet euch bloß nichts ein. Hier drinnen ist es einfach nur warm, kuschlig. Hier liegt kein Schnee und fast alles riecht gut. Ja, ihr seid laut und das neu-ertönte Gedudel nervt, aber – oh! Bling. Bling, bling.

 

Eine Eisblume. Am Fenster. So hübsch. Die schnapp ich mir. Schnell!

 

Klonk. Platsch. Miau.

 

Oh, diese Schmerzen. Diese fürchterlichen Schmerzen. Aaaah. Ich leide. Seht ihr, wie ich leide? Das unsichtbare Kraftfeld hat mich von der Eisblume abgehalten. Aua. Das tut so weh. Ja. Seht, was für eine arme Katze ich bin. Schnief. Maunz. Schnurr. Ja, krault mich. Tragt mich zum Napf, bevor ich sterbe. Adieu, du schöne Glitzerwelt. Au revoir, Sofa. Ich werde – Thunfisch! Mein Napf ist voll mit Thunfisch! Ha! Wunderheilung. Weihnachts-Wunderheilung! Seht, es geht mir blendend! Ich bin genesen! O Heiland! Halleluja! Seht ihr, wie gut es mir geht? Schaut mir in die Augen! Bling. Bling, bling.

 

 

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