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You can’t see the stars in the city

Wie versprochen heute ein paar Fakten und Anekdoten zur „Sternennacht“.


2019 sah ich das erste Mal den Film Loving Vincent, was mich zwar nicht zum Van-Gogh-Fan machte, aber mir den Künstler und sein Leben näherbrachte. (Den Film kann ich übrigens jedem ans Herz legen, er ist einfach großartig.) 


Mehr zufällig als im Zusammenhang damit stehend habe ich im Juli 2022 die Ausstellung „Van Gogh, The Immersive Experience“ besucht. Die war wenig immersiv und das Preis-Leistungs-Verhältnis enttäuschend, aber immerhin hab ich dort ein paar Sternennacht-Socken gekauft – Konsumopfer, das ich bin – und irgendwie kam es zu dem Vergleich, dass die kurzen Striche, mit denen van Gogh seine Werke gestaltete, ideal sind, um mal ein größeres vollflächiges Werk nachzubauen. 

Nach Munchs „Der Schrei“ sollte es aufwändiger und spektakulärer werden. 


Angefangen habe ich das Bild dann am 11.12.2022, ohne eine Ahnung zu haben, wie lange das Ganze dauern würde. Seinerzeit hatte ich neun oder zehn Währungen vorrätig und überlegte, wie ich manche Farben improvisieren könnte – mischen geht ja nicht und Farbabweichungen sollten nicht aus der Not heraus passieren. 

Im Laufe der Fertigstellung kamen einige Währungen hinzu, die sich als Glücksgriffe erwiesen. Hauptsächlich verwendet habe ich Euro, Rubel und Saudi-Riyal sowie 17 weitere Währungen, die auf dem Papier viel besser harmonieren als die Staaten aus denen sie kommen. Falls jemand den Eindruck hat, dass das Bild ihn anschaut, trügt das nicht: es sind vier oder fünf Augen darin versteckt. 

Das Motiv ist ca. 14*17,5 cm groß und damit ca. 1/5 des Originalwerks von van Gogh. 


Fertig geworden ist es am 27.03.2024, wobei zwischen den Arbeitsschritten oft Wochen vergangen sind. Die Schnipsel weichen durch den Kleber auf und ihre Oberfläche vergrößert sich. Im Trocknungsprozess ziehen sie sich wieder zusammen, das Papier gerät unter Spannung und wellt sich, die charakteristischen haarfeinen Lücken zwischen den Schnipseln entstehen dabei. Insgesamt waren es um die 120 Stunden Arbeit, es dürfte das weltweit einzige Bild aus geschredderten Banknoten in dieser Vielfalt sein. Geklebt ist es mit Uhu „Flinke Flasche ohne Lösungsmittel“ auf handgeschöpftem Papier (Hahnemühle Fine Art). Der Titel ist eine Referenz auf ein Kapitel im Englisch-Lehrbuch „Green Line Band 4“. 


Der Preis für das original Schreddergeldbild-Unikat liegt bei 4.000 €, Drucke werden in einer Auflage von 10 Stück erhältlich sein. In Originalgröße werden sie veredelt mit ca. 30 echten Schnipseln 175 €/Stück kosten. Anfragen gern via Mail oder Kontaktformular

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