Ladies and Gentlemen – This is Eschberg No. 5



Fast fertig. Also geschrieben schon seit einer Weile. Band 5 der Eschberg-Reihe, der eigentlich Band 6 werden sollte, an dem ich aber so viel geändert habe, dass es so einfach besser passte. 
»Boshaft – Franziska« läuft schon Aufwärmrunden. Bis zu den Startlöchern ist es nicht mehr weit. 




Wieso korrigiere ich die Druckfahne eigentlich schon, wenn noch Testleserinnen am Werk sind?

Ich gestehe: Ich bin ein ungeduldiger Mensch. Wenn ich mit dem Schreiben fertig bin, will ich das Buch so schnell wie möglich bei euch wissen, um die Geschichte mit euch zu teilen. Am liebsten würde ich mich direkt nach dem Schlusswort hinsetzen und es euch allen vorlesen. 

Stattdessen passiert Folgendes:

Das Manuskript geht ins Lektorat, wo auch eine grobe Korrektur stattfindet. Anmerkungen, Einwände und Ideen lasse ich erstmal sacken und überlege gründlich, was davon die Geschichte verbessert und weiterbringt, und was mir zu kurz gedacht oder zu weit gegriffen ist. 
Die Bearbeitung des lektorierten Texts führt zur Fassung, wie ich sie gern veröffentlichen würde. Aber:
Über die letzten fünf Jahre (genau genommen fast acht) hat sich durch die vielen Lektorate und ständiges Lernen ein bisschen was verändert. Ich schreibe zwar nach wie vor erstmal impulsiv die grobe Storyline und Schlüsselszenen, aber beginne viel eher mit der Planung weiterer Kapitel, überprüfe den Aufbau anders und achte auf andere/mehr stilistische Mittel bzw. handwerkliche Fehler. 
(Wer sagt, dass er keine Fehler macht, werfe das erste Hardcover.)

Wenn ich also zufrieden und abgabebereit bin, bin ich aber nach der monate- oder jahrelangen Beschäftigung mit dem Manuskript betriebsblind. Also lasse ich es entweder noch Monate oder Jahre liegen oder … oder es kommen die wundervollen Menschen ins Spiel, die diese Fassung lesen und mir ihr Feedback geben. Und zwar kein studiertes Profifeedback wie ein weiterer Lektor, sondern echtes erstes Leserfeedback. 
Menschen, die wissen, worauf es in Eschberg ankommt, die die Protagonisten und das Drumherum so gut kennen wie ich. Fast. Die aber auch nicht davor scheuen, mir zu sagen, wenn sie eine Entwicklung oder einen Charakter nicht oder eher wenig mögen. Die lose Enden finden und mit denen ich darüber diskutieren kann, ob es Sinn ergibt oder nicht, wenn das so stehen bleibt. (Manchmal streicht das Lektorat halt sehr großzügig und ich übernehme das mutig. Das erweist sich aber manchmal auch als ungünstig und führt zu losen Enden oder ganz vielen Fragezeichen.)
Bei 160.000 Wörtern und gut 520 Seiten dauert dieser Prozess halt auch seine Zeit. Währenddessen schreibe ich zwar auch weiter und kümmere ich um andere Dinge, mache aber den Buchsatz schon weitestgehend fertig und ein weiteres Fehlerlesen. Mir fällt das im gedruckten Buch am leichtesten, daher eben die Druckfahne. 

Natürlich muss ich nach dem Testleser-Feedback noch hier und da was ändern. In der Summe der Fehler, die dann noch im Manuskript stecken bzw. durch die Änderung reinkommen, macht das aber den geringsten Anteil aus. Der Schlusskorrektor hat es so ein bisschen leichter und muss sich nur noch um Feinheiten kümmern. 
Das wiederum geht sehr schnell (1-2 Tage).

Und dann kann ich es endlich abschließend formatieren und zum Druck freigeben, damit ihr es innerhalb der darauf folgenden 24 Stunden überall erwerben könnt. 

Jetzt muss ich aber wieder an den Rotstift, sonst wird das nix mit September 2021 …

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